Fußball spielen in Österreich
von Nate Ruhland

Fußball spielen in Österreich

Ich heiße Nate Ruhland und ich bin ein BGSU Graduate Student, der auch gerne Fußball spielt. Zum Glück habe ich eine Mannschaft in Salzburg gefunden. Eigentlich spiele ich in St. Georgen, die ungefähr eine halbe stunde von Salzburg mit dem Auto entfernt ist. Ich habe ein Professor zufällig kennen gelernt, der an der Uni Salzburg unterrichtet, und er ist auch der Co-Trainer für die USV St. Georgen. Nach ein paar Trainingsterminen in der Sporthalle habe ich mich bei der Mannschaft angemeldet und hatte ein Internationales Spielerpass kriegen müssen.

Wir spielen in der zweiten Landesliga Nord in Österreich. Der Saison hat ein Herbst Teil und ein Frühling Teil mit einer Winterpause dazwischen. Während der Winterpause sind wir nach Cervia Italien gefahren für ein fünf Tage Trainingcamp. Es war so ähnlich wie der sogenannte „two a days“ bei uns zu Hause in Amerika. Wir sind jeden Tag um 7 Uhr aufgestanden, das Adriatische Meer entlanggelaufen und auch manchmal haben wir Fußball am Strand gespielt. Am Vormittag hatten wir echtes Training auf ein wunderschönes Spielfeld mit sonnigem Wetter und fast 20 Grad. Am Nachmittag hatten wir wieder Training und nach Abendessen, spielten wir Karten, schauten Champions League, oder unterhielten uns einfach. Für mich macht Fußball spielen immer Spaß, aber die Möglichkeit die anderen Spielern näher kennen zu lernen war wirklich das Beste.

Der schwierigste Teil für mich ist nicht in Österreich Fußball zu spielen, sondern den Dialekt zu verstehen. Fast jeder spricht mit einen sehr starken Dialekt und ich muss immer ganz genau zuhören wenn meine Mannschaftskameraden miteinander reden. Es gibt auch verschiedene Wörter die man nur beim Fußball oft verwendet.

Der Styl Fußballs ist auch ganz anders als bei mir zu Hause in Minnesota. Taktisch ist alles fast das Gleiche als zu Hause aber wie man spielt, ist ein bisschen anders. Zum Beispiel, die Spielern hier in Österreich versuchen durch eine Schwalbe (dive) ein Foul zu kriegen, viel mehr als bei uns zu Hause. Wenn man auf dem Boden geht und schreit, bekommt man immer ein Foul. Es ist eigentlich der Schuld des Schiedsrichters aber es ist trotzdem sehr frustrierend.

Die Fußballkultur ist was mir am besten gefällt. Nach jedem Spiel und manche Training, setzen wir alle zusammen und trinken ein kaltes Bier. Wir reden über die Unterschiede zwischen den USA und Österreich und auch andere allgemeine Begriffe. Wenn wir siegen, bleiben wir länger für vielleicht zwei oder drei Bier, um ein bisschen zu feiern. Der Verein ist eine kleine Gesellschaft und deswegen habe ich viele gute Freunde kennen gelernt. Manche Zuschauer bleiben auch nach dem Spiel um ein Bier zu trinken und unterhalten sich mit Freunden. Ich habe mich immer Wohl und Willkommen in St. Georgen gefühlt. Fußball ist auch für mich, ein Weg Stress abzubauen und ich freue mich jeden Tag wenn ich Training habe. Es gibt noch ein Vorteil dazu, dass ich ein bisschen Geld verdienen kann. Beim Sieg kriegen wir alle 45 Euro. Nicht schlecht. Ich habe mir nie im Leben vorgestellt, dass ich Geld für Fußballspielen bekommen würde.

Allgemein muss ich sagen, dass Fußball in Europa einfach besser ist. Die Stimmung bei den Spielen ist besser, die Fans sind auch verrückter und Leute haben ein besseres Verständnis für Fußball. Fast jede Stadt hat eine Fußballmannschaft. St. Georgen zum Beispiel hat weniger als 3.000 Einwohner. Der Verein hat trotzdem ein ganz professionelles Gefühl und ich bin glücklich, dass ich die Chance habe Fußball in Europa zu spielen. Das ist ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.


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